Nahfeldsonden werden im Nahfeld elektromagnetischer Strahlungsquellen eingesetzt. Sie dienen der Lokalisierung und Identifizierung von potentiellen Störquellen innerhalb von elektronischen Baugruppen.
Die Sonden arbeiten ähnlich wie Breitbandantennen, die von Bauelementen, Leiterbahnen, Gehäuseöffnungen oder -spalten und allen anderen Teilen, die HF abstrahlen können, abgestrahlte Störaussendungen auffangen. Die Sonden werden in der Regel an einen Spektrumanalysator angeschlossen. Durch Abtasten der Oberfläche einer Leiterplattenbaugruppe oder eines Gehäuses mit der Sonde können die Stellen, die elektromagnetische Strahlung aussenden, schnell identifiziert werden. Durch den Wechsel zu einer kleineren Sonde kann der Ursprung der Emissionen weiter eingegrenzt werden.
Weitere Anwendungen sind HF-Immunitätstests, bei denen ein HF-Signal in die Sonde eingespeist und in potenziell empfindliche Schaltungsteile abgestrahlt wird: Außerdem können die Sonden im Bereich der Reparatur oder Fehlersuche eingesetzt werden, um Probleme in HF-Signalketten durch berührungslose Messung der HF-Signalpegel aufzuspüren. Eine weitere Anwendung ist die nichtinvasive Messung von HF-Komponenten wie Modulatoren oder Oszillatoren. In Verbindung mit einem rauscharmen Vorverstärker können Frequenz, Phasenrauschen und spektrale Anteile gemessen werden.